MBSR und Zen
Im MBSR finden sich viele Elemente der in Japan im 12. Jahrhundert aufgekommenen Zen-Meditation. Die Komponente der Sitzmeditation des MBSR basiert auf der Zazen-Praxis des Zen. Die MBSR-Übung der Gehmeditation nutzt die positiven Aspekte des „Kinhin“ – dem langsamen Gehen zwischen den einzelnen Sitzmeditationen. Hierbei kommt kommt MBSR der Schule des Soto-Zen am nächsten, da es keine Koans oder ähnliche Elemente gibt wie sie z.B. in der Schule des Rinzai-Zen vorkommen.
Geschichte des Zen
Im 12. Jahrhundert wanderten chinesische Mönche der buddhistischen Richtung des „Chan“, die auch Aspekte des Daoismus enthält, nach Japan ein und lehrten sie dort. Sie erhielt dort eine neue Ausprägung unter dem Namen „Zen“. Ein berühmter Meister dieser Tradition war Dogen Kigen (1200-1259), der viele grundlegende Anleitungen zur Zen-Meditation schrieb, die noch heute intensiv studiert werden.
Was zeichnet Zen aus?
Die Sitzmeditation des Zen zeichnet dabei aus, dass sie eine gegenstandslose Meditation ist. Das heißt, das über keinen Gegenstand, ein vorgestelltes Bild, eine Figur oder Person, ein Mantra, eine Silbe oder ein Wort meditiert wird. Dadurch wird die Möglichkeit der Verwirrung beim Meditierenden minimiert, dass innere Ruhe und Frieden nur durch diesen speziellen Gegenstand, diese Person, etc. erreicht werden kann – und alle anderen Wege als „falsch“ angesehen werden.
Aspekte des Zen
Atem
Der eigene natürliche Atem dient dabei als Grundlage der Meditation – was praktisch ist, da er „immer da ist“, man kann ihn nicht vergessen und jeder Mensch seinen eigenen aber er ist doch allgemeiner beschreibbar. Die Konzentration auf den Atem ist zudem in fast jeder Meditationsrichtung als wichtig erkannt worden, sodass auch hier eher die Gemeinsamkeit zwischen verschiedenen Schulen in den Vordergrund gestellt wird als die Unterschiede.
Sitzposition
Die Sitzposition ist beim Zen bis in Details vorgegeben, basierend auf der Erkenntnis, dass für viele Menschen diese Haltung die beste ist. MBSR hingegen lässt jedem Übenden die Freiheit, die Position bei der Meditation ein zu nehmen, die er selber für sich wählen möchte. Zudem sollte der Meditierende im Zen die Haltung nicht verändern. Auch hier ist das MBSR offener – die jeweilige Position kann und sollte geändert werden, wenn unangenehme Gefühle auftauchen.
Gehmeditation
Bei der Gehmeditation des Zen, dort „Kinhin“ genannt, geht der Meditierende in sehr langsamen Tempo Schritt für Schritt und versucht dabei, möglichst gut das Gehen selber zu spüren, wie der Fuß die Erde berührt, wie das Gewicht verlagert wird, wie der Atem sich u.U. anpasst, usw. Dadurch kann der eigene Körper mehr in den Fokus der Meditation gerückt werden und das Meditationsobjekt ist somit der eigene Körper. Wie die Atem hat ihn jeder zu jeder Zeit dabei und doch hat jeder Mensch seine individuellen Empfindungen.
Auswirkungen
Durch die Bewegung des Körpers und den damit einhergehenden stärkeren Körperempfindungen ist es oftmals einfacher, die Aufmerksamkeit auf den Körper selber zu richten als bei der Sitzmeditation. Zudem bietet die Gehmeditation zwischen längeren Einheiten der Sitzmeditation eine gute Möglichkeit der Körper zu bewegen, mögliche Verspannungen durch das lange Sitzen auf zu lösen während gleichzeitig der Geist weiterhin ruhig bleiben kann.
Auf diese Weise nutzt MBSR die Jahrtausende alte Erfahrung und die positiven Aspekte der Zen-Meditation.
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Ihr
Ralf Rosenbaum
Achtsamkeit und MBSR Köln
– MBSR-Lehrer
– Achtsamkeitstrainer
– Heilpraktiker (Psychotherapie)